Düsseldorf—Um die mentale Gesundheit vieler Arbeitnehmenden scheint es schlecht bestellt: Weltweit fühlt sich derzeit fast die Hälfte der Angestellten (48 %) ausgebrannt, in Deutschland geben dies 37 Prozent an. Das zeigt der neue Report Four Keys to Boosting Inclusion and Beating Burnout der Boston Consulting Group (BCG), basierend auf einer Studie unter 11.000 Teilnehmenden in acht Ländern. Diese Wahrnehmung korreliert stark mit einem geringen Gefühl der Inklusion, wie die Erhebung zeigt. Dabei entsteht eine Abwärtsspirale: Laut der Studie fühlen sich Arbeitnehmende, die stärker ausgebrannt sind, bei der Arbeit wiederum weniger stark einbezogen. Ein wichtiger Hebel zum Erhalt der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz besteht demnach in stärkeren Bemühungen zu mehr Inklusion, um das Zugehörigkeitsgefühl sämtlicher Mitarbeitendengruppen zu stärken.
Inklusive Arbeitsumgebung kann Burnout-Risiko senken
„Unsere Untersuchungen zeigen, dass Inklusion nicht nur ein moralisches Gebot ist, sondern auch ein entscheidender Faktor für die Gesundheit und Produktivität der Mitarbeitenden“, betont Gabrielle Novacek, Managing Director bei BCG und Co-Autorin des Reports. Mitarbeitende, die in ihrem Arbeitsumfeld mehr Inklusion erfahren, sind durch das stärkere Zugehörigkeitsgefühl motivierter, was zur Reduzierung von Burnout beitragen und letztlich auch die Produktivität im Unternehmen steigern kann. Der Einfluss entsprechender Bemühungen kann enorm sein: Durch ein höheres Inklusionsniveau kann das Burnout-Risiko gemäß der Studie um bis zu 50 Prozent gesenkt werden.
Für einige Untergruppen sind entsprechende Bemühungen besonders relevant: Frauen, Mitglieder der LGBTQ+-Community und Menschen mit Behinderung geben beispielsweise um bis zu 26 Prozent häufiger an, sich bei der Arbeit ausgebrannt zu fühlen. Eine mögliche Erklärung liegt darin, dass diese Personengruppen häufig mit zusätzlichen Belastungen am Arbeitsplatz konfrontiert sind – zu den Faktoren zählen beispielsweise Diskriminierungserfahrungen, Stigmatisierung und geringere Repräsentation. Gezielte Maßnahmen zu stärkerer Inklusion können dabei helfen, diese Belastungen abzubauen und so einen Beitrag zur Burnout-Prävention im Unternehmen leisten.
Mit gezielten, bedarfsgerechten Maßnahmen zu mehr Zugehörigkeit
„Führungskräfte in Unternehmen sollten nicht nur die Vielfalt ihrer Teams wertschätzen, sondern auch aktiv an einem Umfeld arbeiten, in dem sich alle sicher und unterstützt fühlen“, empfiehlt Novacek. „Dazu müssen sie die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden verstehen und gezielt auf diese eingehen.“ Um die Inklusion im Unternehmen zu steigern, haben die Studienautoren vier zentrale Hebel identifiziert: einen einfachen Zugang zu Angeboten wie flexiblen Arbeitszeiten, Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten oder Mentoring-Programmen, Unterstützung durch das obere Management, psychologische Sicherheit im Umgang mit direkten Vorgesetzten sowie faire und gleiche Erfolgschancen für alle Mitarbeitenden.
Diese Aspekte sind gemäß der Studie besonders ausschlaggebend dafür, wie eingebunden und unterstützt sich Angestellte im Unternehmen fühlen. Daneben können auch kulturelle und strukturelle Faktoren bei der Gestaltung inklusiver Arbeitsumgebungen eine große Rolle spielen.
Felix Kupferer
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Der Report Four Keys to Boosting Inclusion and Beating Burnout basiert auf einer BCG-Umfrage zur Mitarbeiterstimmung im Oktober 2023 unter etwa 11.000 Arbeitnehmenden in acht Ländern: Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Indien, Japan, Großbritannien und den USA. Bei den Umfrageteilnehmenden handelte es sich um Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte ab 18 Jahren, die in Unternehmen verschiedener Branchen mit 500 oder mehr Angestellten arbeiten.
Lesen Sie den vollständigen Report hier (ENG)
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Weitere Informationen: www.bcg.com