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Gegen den globalen Trend: Deutsche bewerten die Auswirkungen von KI auf ihren Job als weniger drastisch

  • Studie von BCG, The Stepstone Group und The Network: Weltweit erwartet knapp ein Fünftel der Arbeitnehmenden Umschulungsbedarf wegen KI
  • Deutsche sind diesbezüglich gelassener: Hierzulande sehen nur 7 Prozent der 14.000 Befragten entsprechenden Bedarf
  • In Deutschland sind Wertschätzung und Gehalt die wichtigsten Faktoren für berufliche Zufriedenheit

Düsseldorf—Global gehen drei Viertel der Arbeitnehmenden davon aus, dass künstliche Intelligenz die Arbeitswelt stark verändern wird. Das ist ein Ergebnis der neuesten Studie aus der Reihe „Decoding Global Talent“ der Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG), der digitalen Recruiting-Plattform The Stepstone Group und The Network, einem globalen Zusammenschluss von Jobplattformen. Für diese wurden weltweit mehr als 150.000 Arbeitnehmende befragt, darunter 14.000 aus Deutschland. Auch hierzulande sind sich die Befragten der Umbrüche durch KI bewusst, allerdings schätzen sie die möglichen Auswirkungen davon als weniger drastisch ein. Und trotz des technologischen Wandels ist für deutsche Angestellte Wertschätzung der wichtigste Faktor für ihre Zufriedenheit am Arbeitsplatz.

Deutsche scheinen weniger offen für künstliche Intelligenz

Während weltweit etwa ein Fünftel der Befragten (21 Prozent) davon ausgeht, dass sich viele Berufsbilder durch die Technologie komplett verändern und dadurch weitreichende Umschulungen nötig sein werden, stimmen dem in Deutschland nur sieben Prozent zu. Deutsche Arbeitnehmende nehmen dagegen stärker als der globale Schnitt an, dass sich lediglich einzelne Aufgabenbereiche durch KI verändern werden (64 vs. 49 Prozent). Doch unabhängig davon, wie groß die Umbrüche tatsächlich ausfallen, wird es für Arbeitnehmende zunehmend wichtiger, sich mit den Möglichkeiten künstlicher Intelligenz zu beschäftigen: „Angesichts der technologischen Fortschritte sind Anpassungsfähigkeit und eine hohe Bereitschaft zur Weiterbildung entscheidend für eine robuste und widerstandsfähige Belegschaft“, sagt Jens Baier, Senior Partner bei BCG und Co-Autor der Studie.

Entsprechend der erwarteten Umbrüche sind weltweit 57 Prozent der Befragten bereit, sich in neue Rollen einzuarbeiten und umfassend weiterzubilden, in Deutschland jedoch nur 42 Prozent. Auch hinsichtlich der Nutzung von KI sind die Deutschen noch vergleichsweise verhalten: Während beispielsweise in Indien 74 und in China 53 Prozent der Befragten regelmäßig KI nutzen, sind es in Deutschland nur 33 Prozent. „Es ist unerlässlich, dass deutsche Arbeitnehmende sich kontinuierlich weiterbilden und die Chancen von künstlicher Intelligenz nutzen, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können“, ergänzt Baier.

Arbeitnehmende in Deutschland zeigen sich selbstbewusst und anspruchsvoll

Angesichts der großen erwarteten Umbrüche durch KI steht im weltweiten Schnitt Sicherheit an der Spitze der wichtigsten Bewertungskriterien eines Jobs. In Deutschland landet diese hingegen nur auf Platz 8, auf den ersten beiden Plätzen stehen stattdessen Wertschätzung und Gehalt. Dies lässt sich auf den Fachkräftemangel zurückführen, durch den hierzulande in vielen Berufsfeldern die Arbeitnehmenden am längeren Hebel sitzen. Deshalb scheinen die Deutschen auch die Jobsuche selbstbewusster und mit höheren Ansprüchen anzugehen: 76 Prozent von ihnen geben an, dass negative Eindrücke während des Vorstellungsgesprächs ein entscheidender Grund sind, ein ansonsten attraktives Jobangebot abzulehnen (global: 54 Prozent). Ähnliches lässt sich beim Bewerbungsprozess insgesamt beobachten: Eine schlechte Erfahrung bei diesem ist für 52 Prozent der Deutschen Absagegrund, global nur für 38 Prozent.

„Fachkräfte zu gewinnen und zu halten wird in den nächsten Jahren aufgrund des demografischen Wandels zum beherrschenden Thema der deutschen Wirtschaft werden“, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte von The Stepstone Group und Co-Autor der Studie. „Gut qualifizierte Arbeitskräfte haben heute schon immer häufiger die Wahl zwischen mehreren guten Angeboten. Ein effizienter und schneller Bewerbungsprozess wird damit zum Aushängeschild und Wettbewerbsfaktor von Unternehmen. Der Einsatz neuer Technologien und insbesondere künstlicher Intelligenz bietet hier enorme Chancen, den gesamten Prozess – von der Jobsuche bis zur Einstellung – zu vereinfachen.“

The Boston Consulting Group
Felix Kupferer
Media Relations
Mobil +49 151 67014360
Königsallee 2
40212 Düsseldorf

The Stepstone Group
press@stepstone.com

Über die Studie

Die Studie „Decoding Global Talent“ erscheint zum vierten Mal infolge. Dazu haben BCG, The Network (zusammen mit den angeschlossenen Organisationen) und The Stepstone Group eine anonyme Online-Umfrage von Oktober bis Dezember 2023 durchgeführt. Insgesamt haben 150.735 Personen in 188 Ländern teilgenommen, darunter in Deutschland 14.000 Personen. In der Umfrage wurden die Einstellungen von Arbeitnehmenden zu verschiedenen Themen erfragt. BCG führte auch Interviews mit ausgewählten Studienteilnehmenden auf der ganzen Welt durch.

Lesen Sie den vollständigen Report hier (ENG)

Über The Stepstone Group

The Stepstone Group ist eine weltweit führende digitale Recruiting-Plattform, die Unternehmen mit passenden Bewerber*innen zusammenbringt und Menschen hilft, den richtigen Job zu finden. The Stepstone Group verbindet jährlich mehr als 130 Millionen Bewerbungen mit rund 140.000 Arbeitgebern. Mit ihren integrierten Plattformen vereinfacht The Stepstone Group die Jobsuche von Kandidat*innen und unterstützt mit KI-gestützten Lösungen den gesamten Recruitingprozess. Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete The Stepstone Group einen Umsatz von rund 1 Milliarde Euro. The Stepstone Group ist in mehr als 30 Ländern aktiv – darunter mit Stepstone in Deutschland, mit Appcast in den USA und mit Totaljobs in Großbritannien. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Düsseldorf und beschäftigt weltweit rund 4.000 Mitarbeiter*innen.

Mehr Informationen unter: https://www.thestepstonegroup.com/de/

Über The Network

The Network ist ein globales Netzwerk von mehr als 70 führenden Jobplattformen, das sich der Suche nach den besten Talenten in über 150 Ländern widmet. Gegründet im Jahr 2002, hat sich The Network zum globalen Marktführer im Bereich der Online-Rekrutierung entwickelt und betreut mehr als 2.000 globale Unternehmen. Die Rekrutierungswebseiten von The Network ziehen monatlich fast 200 Millionen Besucher*innen an.

Weitere Informationen gibt es unter https://www.the-network.com/

Über BCG

Die Boston Consulting Group (BCG) unterstützt führende Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft in partnerschaftlicher Zusammenarbeit dabei, Herausforderungen zu meistern und Chancen zu nutzen. Seit der Gründung 1963 leistet BCG Pionierarbeit im Bereich Unternehmensstrategie. Die Boston Consulting Group hilft Kunden, umfassende Transformationen zu gestalten: Die Beratung ermöglicht komplexe Veränderungen, eröffnet Wachstumschancen, schafft Wettbewerbsvorteile, verbessert die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit und bewirkt so dauerhafte Verbesserungen des Geschäftsergebnisses.

Nachhaltiger Erfolg erfordert die Kombination aus digitalen und menschlichen Fähigkeiten. Die vielfältigen, internationalen Teams von BCG bringen tiefgreifende Expertise in unterschiedlichen Branchen und Funktionen mit, um Veränderungen anzustoßen. BCG verzahnt führende Managementberatung mit Expertise in Technologie, Digital and Analytics, neuen Geschäftsmodellen und der übergeordneten Sinnfrage für Unternehmen. Sowohl intern als auch bei Kunden setzt BCG auf Gemeinschaft und schafft dadurch Ergebnisse, die Kunden nach vorn bringen. Das Unternehmen mit Büros in mehr als 100 Städten in über 50 Ländern erwirtschaftete weltweit mit 32.000 Mitarbeitenden im Jahr 2023 einen Umsatz von 12,3 Milliarden US-Dollar.

Weitere Informationen: www.bcg.com