Berlin—Die Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG) und das manager magazin haben gestern Abend die einflussreichsten Frauen der deutschen Wirtschaft des Jahres 2023 geehrt. Eine hochrangig besetzte Jury zeichnete Dr. Sabine Klauke, Technikvorständin, als Prima inter Pares unter den Top-100-Wirtschaftsfrauen aus. Die Auszeichnung wurde in diesem Jahr zum neunten Mal im Rahmen eines Networking-Dinners in Berlin verliehen.
Klauke: „In Krisenzeiten können Frauen den Unterschied machen“
„Die Herausforderungen, denen die deutsche Wirtschaft aktuell gegenübersteht, sind immens. Anpassungsfähigkeit und Zusammenarbeit sind dafür Kernkompetenzen“, sagte Sabine Klauke in ihrer Dankesrede. „Das sind Stärken, die ich bei vielen erfolgreichen Frauen sehe.“ Vor rund 130 Gästen nahm die Prima inter Pares den Preis im Berliner „Vollgutlager“ entgegen.
Zum zweiten Mal seit 2015 wählte die Jury rund um BCG-Zentraleuropachef Michael Brigl und „manager magazin“-Chefredakteur Sven Oliver Clausen eine Ingenieurin an die Spitze. Sie steht für ein wesentliches Zukunftsthema von Airbus – Nachhaltigkeit in der Luft- und Raumfahrt. „Sabine Klauke balanciert perfekt auf dem Grad zwischen Kreativität und Technik“, sagte Laudatorin Barbara Bergmeier. Die langjährige Weggefährtin und Managerin bei Jaguar Land Rover lobte Klaukes undogmatische Vorgehensweise, die keine Denkverbote kenne. „Menschen mitzunehmen, zu begeistern und dennoch konsequent und durchsetzungsstark zu bleiben, das macht die enorme Führungsstärke von Sabine Klauke aus.“
Vorbilder für die nächste Generation
Die beiden Juryvorsitzenden und Gastgeber des Abends, Sven Oliver Clausen und Michael Brigl, hatten den Abend zuvor eröffnet: „Wir haben mit der Top100Frauen-Initiative eine einzigartige Plattform geschaffen – mit Ihnen als Pionierinnen und Visionärinnen“, sagte Michael Brigl. „Sie sind echte Vorbilder für die nächste Generation.“
Sven Oliver Clausen moderierte den Ehrengast des Abends an, Prof. Dr. Doris König, Vizepräsidentin des Bundesverfassungsgerichts: „Als Journalist ist es mein Bestreben, die richtigen Personen und die richtigen Geschichten zur richtigen Zeit zu präsentieren. Doris König ist jetzt genau die Richtige – ihre Arbeit ist entscheidend für unsere demokratische Grundordnung. Und das ist in diesen Zeiten besonders wichtig.“
König: „Vielfalt im Gremium hebt die Diskurskultur“
Doris König gewährte den Gästen Einblicke in ihre Arbeit als Richterin und in die Entscheidungsprozesse des Zweiten Senats, dem sie vorsitzt. Während ihres Vortags „Schuldenbremse, Klimaklagen, Extremismus – wie das Bundesverfassungsgericht das Grundgesetz schützt“ wurde deutlich, wie wichtig ihre Institution für die Bewältigung aktueller Herausforderungen ist.
Auf die Frage, welchen Mehrwert die mittlerweile paritätische Aufstellung des Senats für die juristischen Prozesse bringe, sagte Prof. Dr. Doris König: „Geschlechterrollen haben bei uns keinen Einfluss auf Entscheidungen, aber ab einer Quote von 30% Frauen in einem Gremium, verbessern sich Diskurskultur und Umgangston deutlich.“
Flughafenbetreiber Fraport ist Diversity-Champion
Wie die 100 größten deutschen Unternehmen in Sachen Diversität abschneiden, ermittelt die Boston Consulting Group seit 2017 im BCG Gender Diversity Index. Die drei vielfältigsten Firmen erhielten bei der Veranstaltung in Berlin eine Auszeichnung. Auf Platz eins des Rankings landete der Flughafenbetreiber Fraport, der seit Jahren einen der vorderen Plätze belegt und dieses Jahr durch paritätische Vergütung im Vorstand die entscheidenden Punkte dazu gewann. „Der Frankfurter Flughafen ist das Drehkreuz in die Welt. Dementsprechend bunt ist Fraports Belegschaft. Gleiche Chancen und gleicher Lohn für alle sind für uns fundamental“, sagte Julia Kranenberg, Vorstandsmitglied bei Fraport. Platz zwei der Bestenliste belegte die Commerzbank. Den Preis nahm die stellvertretende Vorstandsvorsitzende, Bettina Orlopp entgegen – Prima inter Pares des vergangenen Jahres. Auf dem dritten Platz landete der Medizintechnikhersteller Siemens Healthineers – vertreten durch Vorstandsmitglied Elisabeth Staudinger.
Höhere Aktienrendite durch Diversität
Die Studienautoren Nicole Voigt und Marcus van der Vegte, beide Partner bei BCG, stellten Ergebnisse aus dem aktuellen BCG Gender Diversity Index 2023 vor: Vielfalt im Topmanagement zahlt sich am Finanzmarkt aus. Im Schnitt haben divers geführte Unternehmen in den vergangenen drei Jahren eine um fünf Prozentpunkte höhere Aktienrendite erzielt als jene Firmen, deren Führungsriege überwiegend männlich besetzt ist. Außerdem bemerkenswert: Die Spitzenreiter des Index zeigen eine erhöhte Aktivität bei Fusionen und Übernahmen (Mergers and Acquisitions, kurz M&A). Die BCG-Analyse belegt: Die Top-20-Unternehmen schließen um rund 40 Prozent mehr M&A-Deals ab als die Bottom 20.
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So entsteht die Bestenliste
Die Auszeichnung der Top-100-Frauen erfolgt in neun Kategorien: CEOs, Managerinnen, Unternehmerinnen, Aufsichtsrätinnen, Expatriates, Wegbereiterinnen, Klimainnovatorinnen, Watchlist und Pionierinnen. Die Jury zeichnet jedes Jahr eine Frau aus, die als Prima inter Pares stellvertretend für die gesamte Initiative steht.
„manager magazin“-Chefredakteur Sven Oliver Clausen und Michael Brigl (Head of BCG in Central Europe) sitzen der Jury vor. Weitere Mitglieder sind Dr. Werner Brandt (Aufsichtsratsvorsitzender RWE), Eva Buchhorn (Autorin manager magazin), Saori Dubourg (Vorstandsvorsitzende Greiner AG), Carsten Kratz (Partner und Leiter der DACH-Region bei Bridgepoint), Claudia Kruse (Managing Director, APG Asset Management), Bettina Orlopp (Commerzbank-CFO und Prima inter Pares 2022), Lisa Paus (Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend), Prof. Dr. Isabell M. Welpe (Professorin für Betriebswirtschaftslehre/Strategie und Organisation, Technische Universität München) und Christoph Zeiss (Mitgründer und Managing Partner der Personalberatung Heads!).
Zum dritten Mal in Folge konnten die Top-Frauen des Vorjahres ihre Top-Nachwuchstalente nominieren – egal welchen Geschlechts. Diese Riege hatte in den vergangenen Monaten die Möglichkeit, an Netzwerkveranstaltungen und Workshops von BCG und dem manager magazin teilzunehmen und erhielt Karriereratschläge aus erster Hand. Der neue Nachwuchsjahrgang wird nun von den Top-Frauen 2023 bestimmt.
Julia Schmid
Media Relations
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Die Boston Consulting Group (BCG) unterstützt führende Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft in partnerschaftlicher Zusammenarbeit dabei, Herausforderungen zu meistern und Chancen zu nutzen. Seit der Gründung 1963 leistet BCG Pionierarbeit im Bereich Unternehmensstrategie. Die Boston Consulting Group hilft Kunden, umfassende Transformationen zu gestalten: Die Beratung ermöglicht komplexe Veränderungen, eröffnet Wachstumschancen, schafft Wettbewerbsvorteile, verbessert die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit und bewirkt so dauerhafte Verbesserungen des Geschäftsergebnisses.
Nachhaltiger Erfolg erfordert die Kombination aus digitalen und menschlichen Fähigkeiten. Die vielfältigen, internationalen Teams von BCG bringen tiefgreifende Expertise in unterschiedlichen Branchen und Funktionen mit, um Veränderungen anzustoßen. BCG verzahnt führende Managementberatung mit Expertise in Technologie, Digital and Analytics, neuen Geschäftsmodellen und der übergeordneten Sinnfrage für Unternehmen. Sowohl intern als auch bei Kunden setzt BCG auf Gemeinschaft und schafft dadurch Ergebnisse, die Kunden nach vorn bringen. Das Unternehmen mit Büros in mehr als 100 Städten in über 50 Ländern erwirtschaftete weltweit mit 30.000 Mitarbeiter:innen im Jahr 2022 einen Umsatz von 11,7 Milliarden US-Dollar.
Weitere Informationen: www.bcg.com