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Strategiemangel bremst Innovationsbereitschaft in Unternehmen

  • 83 % der Führungskräfte sehen laut neuer BCG-Studie Innovation als Priorität, allerdings sind nur 3 % der Unternehmen wirklich innovationsbereit
  • Über die Hälfte der Führungskräfte erachtet eine unklare Strategie als größte Herausforderung
  • Obwohl 86 % der Organisationen mit künstlicher Intelligenz experimentieren, nutzen aktuell nur 8 % KI bereits in großem Umfang

Düsseldorf—Unternehmen priorisieren Innovation stärker als jemals zuvor. Zugleich sind sie jedoch weniger denn je darauf vorbereitet, ihre hohen Innovationsziele auch tatsächlich zu erreichen. In einer aktuellen Studie der Boston Consulting Group (BCG) geben 83 Prozent der mehr als 1.000 befragten Innovationsmanager an, Innovation sei für ihre Organisation eine der drei wichtigsten Prioritäten – allerdings sind gemäß der Studie nur 3 Prozent der Unternehmen wirklich bereit, diese auch umzusetzen. Die Innovationsbereitschaft ist im Schnitt seit 2022 um 17 Prozentpunkte gesunken, wie der neue BCG-Report Innovation Systems Need a Reboot verdeutlicht.

Strategische Kluft und fehlende Klarheit

Eine mögliche Erklärung: Unter den 1.000 weltweit befragten Führungskräften geben nur weniger als die Hälfte (48 %) an, dass ihr Unternehmen versucht, Geschäfts- und Innovationsstrategien miteinander zu verknüpfen. Dies nicht zu tun, kann gravierende Folgen haben, sagt Jacob Wolke-Perten, Innovationsexperte bei BCG und Co-Autor des Reports: „Wir beobachten eine wachsende Zahl von Zombie-Organisationen, die Innovation nur halbherzig und ohne klare Strategie vorantreiben. Das ist sehr beunruhigend.“ Um dem entgegenzusteuern, sollten Unternehmen ihre Innovations- und Geschäftsstrategie eng miteinander verknüpfen, betont Wolke-Perten.

Die befragten Führungskräfte scheinen diese Einschätzung zu teilen: 52 Prozent nennen eine unklare oder zu breit formulierte Strategie als eine der drei größten Herausforderungen, um ihre Innovationsziele zu erreichen. Nur 30 Prozent der Befragten geben allerdings an, gegenzusteuern und ihre Innovationsstrategie anpassen zu wollen. Stattdessen fokussieren sich 70 Prozent darauf, Prozesse zu optimieren, beispielsweise um die Effizienz und Geschwindigkeit ihrer Betriebsmodelle zu steigern. Dabei priorisiert etwa ein Drittel der Befragten eher kurzfristige Projekte, was darauf hindeutet, dass sie sich der mittel- und langfristigen Chancen nicht bewusst sind.

Künstliche Intelligenz als Innovationsmotor

Um ihre Innovationsbereitschaft auszubauen und auch langfristige Ziele zu erreichen, ist es für Unternehmen entscheidend, Trends zu antizipieren und darauf zu reagieren. Der Einsatz künstlicher Intelligenz kann sie dabei unterstützen, neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln, die das Umsatzwachstum steigern. Zudem kann KI dazu beitragen, Prozesse effizienter zu gestalten. Doch viele Unternehmen schöpfen dieses Potenzial noch nicht voll aus.

Ein Großteil der befragten Führungskräfte (86 %) gibt zwar an, dass ihre Organisationen schon mit künstlicher Intelligenz experimentierten, die meisten befinden sich jedoch noch in den frühen Stadien. Nur acht Prozent der Unternehmen im Befragungspool setzen KI derzeit bereits in großem Maßstab ein. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, sagt Studienautor Wolke-Perten: „Organisationen können durch Künstliche Intelligenz eine frische Perspektive gewinnen und ihre Innovationskraft stärken. Aber ohne einen strategischen Nordstern, der sie dabei leitet, wird selbst die effizienteste Innovationsfunktion wahrscheinlich ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen.“

The Boston Consulting Group

Felix Kupferer
Media Relations
Mobil +49 151 67014360
Königsallee 2
40212 Düsseldorf

Über die Studie

Der Report Innovation Systems Need a Reboot basiert auf einer globalen Umfrage unter mehr als 1.000 leitenden Innovationsmanagern, die zwischen November 2023 und Januar 2024 durchgeführt wurde. Auf dieser Basis bewertet BCG die Innovationsreife von Unternehmen auf einer 100-Punkte-Skala.

Lesen Sie den vollständigen Report hier (ENG)

Über BCG

Die Boston Consulting Group (BCG) unterstützt führende Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft in partnerschaftlicher Zusammenarbeit dabei, Herausforderungen zu meistern und Chancen zu nutzen. Seit der Gründung 1963 leistet BCG Pionierarbeit im Bereich Unternehmensstrategie. Die Boston Consulting Group hilft Kunden, umfassende Transformationen zu gestalten: Die Beratung ermöglicht komplexe Veränderungen, eröffnet Wachstumschancen, schafft Wettbewerbsvorteile, verbessert die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit und bewirkt so dauerhafte Verbesserungen des Geschäftsergebnisses.

Nachhaltiger Erfolg erfordert die Kombination aus digitalen und menschlichen Fähigkeiten. Die vielfältigen, internationalen Teams von BCG bringen tiefgreifende Expertise in unterschiedlichen Branchen und Funktionen mit, um Veränderungen anzustoßen. BCG verzahnt führende Managementberatung mit Expertise in Technologie, Digital and Analytics, neuen Geschäftsmodellen und der übergeordneten Sinnfrage für Unternehmen. Sowohl intern als auch bei Kunden setzt BCG auf Gemeinschaft und schafft dadurch Ergebnisse, die Kunden nach vorn bringen. Das Unternehmen mit Büros in mehr als 100 Städten in über 50 Ländern erwirtschaftete weltweit mit 32.000 Mitarbeitenden im Jahr 2023 einen Umsatz von 12,3 Milliarden US-Dollar.
Weitere Informationen: www.bcg.com